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Indien 1914, S. 88

88 Route 9.BEZWADA. Mahâvellipur, am Buckingham Canal (Bootfahrt von Madras), hinter
Palmengestrüpp, die sog. Tigerhöhle, ein ausgehöhlter Granit-
buckel, dessen Öffnung neun phantastische Tigerköpfe umkränzen.

9. Von Madras nach Calcutta.

1032 M., Madras & Southern Mahratta Railway bis Waltair, dann
Bengal Nagpur Railway: durchgehender Schnellzug, im Anschluß an die
große Linie von Tuticorin, in 39½ St., für 91 R., 44 R. 4 a., 13 R. 7 a. —
Dampferverbindungen s. S. 82.

Madras (Central oder Rayapuram Station) s. S. 81. — Die
Eisenbahn durchzieht die durchschnittlich 80km breite feuchtheiße
Niederung zwischen dem niedrigen Rande des nordöstl. Dekkhan
(S. 67) und der flachen, fast hafenlosen Küste des Golfes von Ben-
galen. Nur vereinzelt treten Ausläufer des Gebirgs bis an das
Meer. Die Lagunen der Küste sind für die Binnenschiffahrt durch
Kanäle verbunden, namentlich den im XIX. Jahrh. angelegten
Buckingham Canal, der bis 320km nördl. und 100km südl. von
Madras reicht. Überall fällt der Blick auf Reisfelder und Palmen.
Am reichsten sind Besiedelung und Kultur auf den Deltas der vom
westl. Dekkhan herkommenden großen Flüsse, die durch die Eastern
Ghâts (S. 100) dem Meere zuströmen. Dem Turisten bietet die Fahrt
wenig. Wir nennen nur eine Anzahl der wichtigsten Stationen.

86 M. Gudur (4 St. Fahrzeit von Madras; Bahnrestaur.), Knoten-
punkt für die Verbindungsbahn von Renigunta (S. 101). — 110 M.
Nellore, Stadt von 32000 Einw., am r. Ufer des Penner; 131 M.
Bitragunta (Bahnrest.); 182 M. Ongole (Bahnrest.); 222 M. Bapatla
(Bahnrest.). — 268 M. Bezwâda (8 St. Fahrzeit von Gudur;
Bahnrest.), Knotenpunkt für die Eisenbahnen von Guntakal (S. 101)
und von Haiderâbâd (S. 115), Stadt von 24200 Einw., am l. Ufer
der breiten Kistna oder Krishna, die ein durch Berieselungs-
kanäle dem Baumwollbau gewonnenes Delta bildet (900qkm); 20 M.
südwestl. von Bezwâda, am r. Ufer der Kistna, das Dorf Amarâ-
vati, mit den Resten eines buddhistischen Stûpa (S. LXIV), dessen
Reliefs 1840 in die Museen von Madras und Calcutta gekommen
sind. — 305 M. Ellore (Bahnrest.), Stadt von 33500 Einw., am
Sumpfgebiet des süßwasserhaltigen Colair- oder Kolâr-Sees, der
bis zu 250qkm anschwellen kann, aber in der heißen Jahreszeit bis-
weilen austrocknet. — 361 M. Râjamundry (4 St. Fahrzeit von
Bezwâda; Bahnrest.), Stadt von 36000 Einw., am l. Ufer des Godâ-
vari, dessen Delta durch Berieselung zu vortrefflichen Reisfeldern
angebaut ist (3000qkm). — 392 M. Samalkot (Bahnrest.), durch eine
Zweigbahn mit der Hafenstadt Coranâda verbunden. — 426 M.
Tuni (Bahnrest.), — 485 M. Waltair (3½ St. Fahrzeit von Râja-
mundry, 22 von Madras; Bahnrest.), Knotenpunkt für eine Zweig-